“»Sie denken, ich hätte nicht alle Plätzchen in der Tüte, aber ich werde Ihnen schon beweißen, dass ich der echte Weihnachtsmann bin.«”
“Was sagt man einem rauschebärtigen Herrn, der sich als Weihnachtsmann vorstellt – der echt, vom Nordpol, natürlich? Sarah Christkind gibt ihm die Nummer des sozialpsychiatrischen Dienstes. Sie hat nämlich gerade genug eigene Probleme: einen fremdverliebten Mann und zwei pubertierende Kinde, unter anderem. Doch der Weihnachtsmann ist hartnäckig und außerdem ziemlich verzweifelt. Er befürchtet, versehentlich das Christkind umgebracht zu haben. Und weil er sich weder mit Autos noch mit Ampeln oder Geldautomaten auszukennen scheint, steht Sarah eine äußerst turbulente Adventszeit bevor …”
Kleines Fazit:
“Jetzt funkelt er mich an. Wütend und voller Verzweiflung. »Sie haben mir etwas anderes versprochen. Sie denken, ich hätte nicht alle Plätzchen in der Tüte, aber ich werde Ihnen schon beweisen, dass ich der echte Weihnachtsmann bin – und Sie das Christkind sind, das ich gesucht habe!«”
Sonntagmorgen 6Uhr in der früh steht bei Sarah Christkind der Weihnachtsmann vor der Tür, also der echte Weihnachtsmann, und will sie, Mutter von 2 pubertierenden Kindern, als Christkind mit an den Nordpol mitnehmen. Der hat sie doch nicht mehr alle, denkt sich die Psychologin, doch ihr Helfersyndrom schaltet sich ein und Sarah lässt sich auf die Geschichte des Weihnachtsmannes ein.
Sarah Christkind versucht mit unterschiedlichen Ansätzen die Erinnerungen des Weihnachtsmannes wieder hervorzurufen, doch währenddessen bricht das komplette Chaos in ihrem Leben und Alltag aus.
“Fassen wir also zusammen: Ich habe mich aufgerafft, einen teuren Einkauf bezahlt, habe den Kühlschrank voller Fisch und Butter, die Küche voller Mehl, und jetzt such ich die Nummer vom Pizzalieferdienst. Eben der ganz normale Wahnsinn im Hause Christkind, wenn man mit einem Weihnachtsmann zusammenwohnt.”
Allerdings geht es nicht nur um den Weihnachtsmann, der ein neues Christkind sucht, sondern auch um Sarah, die vor 4 Wochen von ihrem Mann für eine Jüngere verlassen wurde. In dem vorweihnachtlichem Chaos gibt es dann auch Krach mit ihren zwei Kindern, die daraufhin beschließen, bei ihrem Vater wohnen zu wollen.
Sarah steht mittendrin im Chaos und ihrem Patienten kann sie auch nicht helfen, welcher außerdem eine ungewohnte Anziehungskraft auf sie ausübt. Ob Sarah sich als Christkind bereit stellt?
Kulinarisch gesehen deutet der Roman einige versteckte Schmankerl aus Finnland an. Denn unser Weihnachtsmann kennt deutsches Essen nicht und ist stets auf der Suche nach seinen heimatlichen Gerichten:
“»Ich kenne das wirklich nicht. Bei uns gibt es zum Beispiel Rentierfleisch mit Kraut, Schneehasenbrötchen, Mustikkapiirakka und Kalahukko, Haferbrei und natürlich Milchreis […].«”
Hauptsache, der Baum brennt ist eine humoristische Geschichte, dessen Ausgang man sich beim Lesen nicht sicher sein konnte. Auch wenn die weihnachtlichen Gefühle nicht richtig geweckt wurden, steckte hinter diesem verrückten Roman doch eine sehr schöne Botschaft. Es ist nicht wichtig zu wissen, ob es den Weihnachtsmann gibt, aber an urtümlichen weihnachtlichen Gesten zu glauben schon. Wichtig ist die Familie, der Zusammenhalt und das Genießen der gemeinsamen Zeit – trotz des alltäglichem Chaos!
“Sina Beerwald, 1977 in Stuttgart geboren, studierte Wissenschaftliches Bibliothekswesen und hat sich bislang mit elf erfolgreichen Romanen einen Namen gemacht.”
RoRezepte sind:
- Korvapuusti (Finnische Zimtschnecken/Ohrfeigen)
- Mustikkapiirakka (Finnische Blaubeer-Tarte)
- Karjalanpiirakka (Karelische Piroggen)
- Kalakukko (Finnisches Fischbrot)
- Finnscher Bratapfel
- Zimt-Blaubeermarmelade
Droemer Knaur Verlag
2 Kommentare zu „Hauptsache, der Baum brennt – Sina Beerwald“