“Wenn das Leben dir Blaubeeren gibt, hast du dein Glück gefunden …”
“Greer O’Reilly muss ihr Leben ändern. Mann weg, Job weg und keine Zeit für Tochter Sophie. Als Greer in der Zeitung von einem Landhaus mit Blaubeergarten liest, glaubt sie, die Lösung gefunden zu haben. Doch was so idyllisch aussah, entpuppt sich als baufälliges Haus, das einen eigensinnigen Bewohner hat. Der 81-jährige Vorbesitzer Charlie weigert sich auszuziehen. Greer steht plötzlich vor zwei ungelösten Fragen. Wie bewirtschaftet man Blaubeerfelder, und wie bewegt man einen kauzigen alten Mann zum Auszug? Doch je länger sie zusammenwohnen, desto klarer wird Greer, wie wichtig Charlie für ihr Leben ist. Und dass sie von ihm viel über Freundschaft lernen kann …”
Kleines Fazit:
“»Lieber aufrecht sterben als auf Knien leben.«”
Greer hat die letzten Monate einige Hürden zu meistern und wünschte sich nichts sehnlicher als mit ihrer Tochter Sophie aus dem Alltag auszubrechen. Die Chance für einen Neuanfang ergreift sie mit dem Kauf der Blaubeerplantage bei Eurora. Allen Vorrang ging es ihr um das Haus mit Garten, denn von Blaubeeren hat sie keine Ahnung. Doch ihr Wunsch nach einem ruhigeren Landleben mit mehr Zeit für ihre Tochter überwiegt. Mit dem Haus, dem Anbau und der Plantage erwirbt sie zusätzlich den früheren Besitzer Charlie, welcher das Grundstück partout nicht verlassen will. Doch was anfangs wie eine Last wirkte, denn Charlie ist auch noch schwer erkrankt, wird sich noch zum Vorteil entwickeln.
Im weiteren Verlauf lernen wir vielfältige Nebenprotagonisten kennen, welche z.B. als Erntehelfer auf die Plantage kommen. Einige Protagonisten sind schnell wieder weg, andere schließen wir als Leser ins Herz. Zur Unterhaltung tragen nicht nur die Vielzahl an Nebenprotagonisten bei, sondern auch der charmante Nachbar Shane sowie der immer fernbleibende Kindsvater Nick.
“[…] Blaubeeren als Wundermittel gegen Krebs und alles Mögliche […]”
Während des Lesens lernt man viel über die Führung und dem Anbau einer Plantage sowie über die Besonderheiten und Sorten von Blaubeeren. Außerdem können wir ein bisschen australische Luft schnuppern, wobei für mich hier noch ein paar mehr landestypische Fakts eingebaut sein könnten.
An der Seite von Greer wachsen wir mit den Aufgaben, sind Teil der ersten gemeinsamen Ernte und fiebert mit all ihren Höhen und Tiefen mit. Emotional habe ich mich sehr mit der Protagonistin verbunden gefühlt. Mit der Geschichte gelingt dem Leser ein Ausbruch aus dem Alltag und eine Reise in die Ferne.
Der Roman ist am Anfang etwas ruhiger, nimmt im Verlauf Fahrt auf und hat ein überraschendes, aber tolles und überzeugendes Ende. Neben ein wenig Melancholie schwebt immer Optimismus, Mut und die Liebe mit. Der Blaubeergarten ist eine wunderbare Wohlfühlgeschichte mit einem tollen Setting, einer begeisterungsfähigen Story ohne großen Klischees und vielen Spannungsmomenten. Der Schreibstil war angenehm, bildreich und flüssig zu lesen. Ich bin gespannt, ob es nach dem Debütroman von Glenna Thomson noch einen weiteren Roman mit solch einer tollen Geschichte geben wird.
“Glenna Thomson hat fünfundzwanzig Jahre lang als Pressereferentin gearbeitet, bevor sie begann, in einem großen Wirtschaftskonzern zu arbeiten. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann auf einer Rinderfarm mit großem Blaubeergarten in Victoria, Australien. Der Blaubeergarten ist ihr erster Roman.”
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