“Eine anrührende Geschichte voller kulinarischer Inspirationen”
“Monsieur Henri ist ein unvergleichlicher Koch. Er leitet ein Bistro im Osten Frankreichs, das den Gästen noch alles geben kann, was sie sich wünschen. Doch eins steht für Henri fest: Wenn er mal nicht mehr sein wird, soll sein Sohn Julien das Bistro auf keinen Fall übernehmen.”
“Als Henri unheilbar erkrankt, verbringt Julien viele Stunden am Sterbebett seines Vaters. Er hält seine Hand und versucht, sein kulinarisches Erbe in Erinnerung zu rufen. Bald hat Julien einen Wunsch: das Rezeptbuch zu finden, in das sein Vater seine Küchentricks notiert hat. Doch während er sucht, stößt er auf ein anderes Geheimnis.”
Kleines Fazit:
“«Kochen heißt großzügig sein.»”
Seine schwere Krankheit bringt Henri dazu sein Kochhandwerk nieder zu legen und seine letzte Zeit im Sterbebett zu verbringen. Sein Sohn Julien, der die meiste Zeit an seiner Seite verbringt, wird dabei nachdenklich. Er reflektiert seine Kindheit, würdigt die Liebe seines Vaters für das Kochen, auch wenn er dies immer nur als nötige Arbeit zum Überleben betitelt, und fängt an Henri’s Verhalten zu verstehen.
Mit einer liebevollen Kindheit beginnt Julien seine Geschichte in Die Rezepte meines Vaters zu erzählen. Doch alles ändert sich, als seine Mama die Familie verlässt. Julien und Henri können nur noch mit und über das Kochen kommunizieren. Doch irritierenderweise verweigert sein Vater ihm die Ausbildung als Koch: Julien ist für eine akademische Laufbahn bestimmt. Und das Kochen kann er nebenbei als Hobby haben, aber nur bei ihm in der Küche.
“Um meinen Schmerz zu betäuben, nehme ich dein Rezeptbuch in die Hand […] Oft blättere ich unter der Bettdecke darin. Weniger um die Rezepte zu lesen, als um Mama in dem Geschriebenen zu finden.”
Während des Lesen spürt man die innige prägende Bindung zwischen Henri und seiner Mama Hélène. Seine Kindheit ist geprägt von dem deutlichen Verlust für den kleinen Jungen. Eines Tages platzt Henri der Kragen, als Julien wieder von dem Buch erzählt. Er nimmt ihm das von Hélène geschriebene Rezeptbuch weg, damit er darin nicht noch weiter versinkt. Julien beginnt sich immer weiter in das Kochhandwerk zu vertiefen. Doch für wen? Um seiner Mutter nahe zu sein, oder weil er wirklich Koch werden will? Oder weil es die einzige gemeinsame Sprache zwischen den Männern des Hauses zu sein scheint?
In Die Rezepte meines Vaters begleiten wir Julien über seine komplette Kindheit, den Höhen und Tiefen. In nüchterner und stoischer Erzählweise wird aus der Ich-Perspektive neben der Biografie, stets vom Kochen, dem Handwerk, die Gerüche und Zubereitungsweisen geschrieben. Der Roman erinnert an eine etwas traurige und umschriebene Biografie von Julien. Die Vater-Sohn-Geschichte zeigt neben einer berührenden Familiengeschichte auch die Liebe und Besonderheit der französischen Küche. Die Kombination ist wirklich gut gelungen, ohne einseitig zu werden. Dennoch ist der Roman keine leichte Kost, sondern eher bewegend und nachdenklich anregend. Ein lang gehütetes Familiengeheimnis scheint die Beziehung zwischen den Männern dann auch ganz zu brechen.
Ergänzt wird die Geschichte durch einige liebevollen Nebenprotagonisten, die Julien soziale Komponenten mitgeben. So gehören zu diesen Lucien, Henri’s Beikoch, und dessen Bruder mit seiner Frau Maria bei denen Julien viele Sommermonate in seiner Kindheit und Jugend verbrachte.
“«Bei uns, Mademoiselle Hélène, ist es wie in der Liebe: Da heißt es, alles oder nichts.»”
“Jacky Durand ist Journalist, Buchautor und Gastrokritiker. In seiner wöchentlichen Kolumne in der «Libération» und auf «France Culture» stellt er populäre Rezepte der französischen Küche vor. «Die Rezepte meines Vaters» ist sein erster Roman.”
RoRezepte sind:
- Glückssüppchen
- Frühlingsomelett
- Löwenzahnsalat
- Kartoffelgratin der Franche-Comté
- Rindfleisch-Karotten-Eintopf
- Fleischeintopf (Pot-au-feu)
- Lammragout
- Hähnchen à la Monsieur Henri
- Kohlrouladen
- Makrelen in Weißwein
- Zwetschgentarte
- Clafoutis mit Kirschen
Kindler Verlag // Rowohlt Verlag
Hallo liebe Elly,
schön wenn Romane mit Essen bzw. mit entsprechenden Rezepten verbunden sind, finde ich.
LG…Karin..