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Marina, Marina – Grit Landau

“Eine Liebeserklärung an Italien und an das Leben”

“Anfang der 1960er-Jahre in dem kleinen Küstenort Sant`Amato an der italienischen Riviera: Der Hit »Marina« erobert die Herzen der Italiener und der ganzen Welt – auch das des jungen Nino. Doch dieser denkt dabei nicht an die Musik, sondern an die schöne Frau des Friseurs, die er heimlich, aber dafür umso heftiger anbetet.”

“Marina dagegen beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit einem Mann, dessen Identität Nino erst viele Sommer später erfahren soll. Bis dahin spinnt das Schicksal seine Fäden: Ninos Tante erfüllt sich einen lang gehegten Traum, der Cousin seines Vaters verliebt sich in eine deutsche Urlauberin, die von einem Hotelbalkon stürzt, und auch Marina geheime Liebe bleibt nicht ohne Folgen…”

Kleines Fazit:

“»Vielleicht muss man manchmal einfach auf sein Herz hören, darf nicht zu sehr nachdenken.« […] »[…] Hören Sie auf Ihr Herz. Entscheiden Sie sich, und gehen Sie Ihren Weg.«”

Das Buch “Marina, Marina” von Grit Landau wurde nach dem Hit “Marina”, einem 1959 von Rocco Granata komponiertes und gesungenes Lied, benannt. Eine der Hauptdarstellerin der ersten Kapitel ist Marina, Mutter zweier Kinder. Nino, der gleichaltrige Freund ihres Sohnes Matteo, schwärmt über beide Ohren von ihr. Als sie ein heimliches Geschenk von ihm findet, denkt sie nur nicht an Nino, sondern an dessen Vater. Eine pikante Geschichte entwickelt sich.

Leider steigen wir nur bedingt in diese angepriesene Geschichte ein, wechseln immer wieder zu den Geschichten anderer Protagonisten, die anfangs als Nebenprotagonisten auftraten. “Marina, Marina” ist ein in sich abgeschlossenes Buch, beinhaltet aber, chronologisch sortiert, (zu) viele Einzelgeschichten, die sich alle um den Heimatort Sant ‘Amato sammeln, wo jeder jeden kennt und jeder mit jedem verwandt ist. Einzig die drei jungen Freunde Nino, Matteo und Beppe sind Konstanten im Buch, deren Weitergang immer wieder eingebaut wurden.

Mir fehlte die 100% Verbundenheit zu den einzelnen Protagonisten, man verlor manchmal den Überblick. War ich in einer Einzelgeschichte drin, begann im nächsten Kapitel bzw. Jahr die Geschichte eines anderen und die vorhergehenden Darsteller tauchten später nur noch als Randfigur auf. Dies fand ich sehr schade.

Dennoch ist das Werk von Grit Landau eine sehr schöne Geschichte. Wir tauchen in das pure Dorfleben ein, genießen italienischen Flair und lernen die Land- und Gesellschaft ab 1960 kennen. Vor Beginn des Lesen sollte nur klar sein, dass hier nicht die Protagonistin Marina im Vordergrund steht (was man beim Titel ebenfalls annehmen könnte), sondern das ganze Leben der Dorfbewohner.

Zusätzlich erhalten wir einen 30 seitigen Einblick zu den Partisanenkämpfen durch die deutsche Besetzung Roms im Jahre 1943/44. Diesen rückwärtigen Zeitsprung am Ende des Buches finde ich hierzu leider etwas unpassenden gewählt – wäre es doch der bessere Einstieg in die Geschichte des Dorfes Sant ‘Amato als am Ausgang. 

“»[…] Wenn dir etwas wirklich wichtig ist, hat er gesagt, dann musst du es tun. Dann ziehst du es durch, auch wenn’s dir Angst macht oder weh tut.«”

Grit Landau, Jahrgang 1973, schreibt Romane, Erzählungen und Sachbücher (Letztere unter ihrem bürgerlichen Namen). Zuvor hat sie Geschichte studiert und viele Jahre erfolgreich als Kultur- und Musikjournalistin gearbeitet. Die Leidenschaft für Italien liegt der Autorin im Blut: Schon ihr Vater, ein Opernregisseur und Puccini-Experte, arbeitete mehrfach an der Mailänder Scala. Ihre Mutter krachte 1960 als Zwanzigjährige vor einem Hotelbalkon bei Sanremo – quasi der Urknall einer lebenslangen Liebe zu Bella Italia. Die Autorin ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie bei Bonn.”

RoRezepte sind:

Weitere bedeutende Gerichte:

  • Involtini

Droemer Knaur

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